Großstadtvogel: Annette Krohn

Foto: Christof Wolff
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Drei Fragen. Von Großstadtvogel zu Großstadtvogel. In unserer neuen Porträt-Reihe stellt coolibri euch monatlich bekannte und unbekannte, umtriebige und zurückgezogene, große und kleine, laute und leise Leute vor. Kurzum: All diejenigen, die die Stadt zu einem schöneren Ort machen. 

Annette Krohn, 47, Literaturveranstalterin und Bibliothekarin, Düsseldorf

Wie läuft’s in der Stadt?
Gut! An Düsseldorf liebe ich das großartige kulturelle Angebot: Ich bin ein großer Fan des FFT, nutze meine Art-Card so oft es geht und finde das Open-Source und das New Fall Festival klasse, um musikalisch Neues zu entdecken. Die Off-Szene hat mich mit der Stadt, die mir früher bisweilen provinziell und ziemlich hochnäsig vorkam, inzwischen versöhnt. Im damenundherren e.V., der im Moment obdachlos ist, habe ich mich in den vergangenen Jahren ziemlich engagiert. Da kann man auch mal Dinge ausprobieren, die einfach Spaß machen, und den Unsinn feiern. Solche nicht kommerziellen Orte, wo Menschen ins Gespräch kommen, brauchen wir unbedingt in Düsseldorf. Bei meinen Treffen mit vielen, auch internationalen, Autoren und Künstlern im Job stelle ich immer wieder fest, wie gut es uns hier geht.

Läuft bei Dir?
Als Antwort ein ehrliches: „JA!“ In meinem Beruf habe ich das riesige Glück, meine Leidenschaft für Literatur und für Kommunikation verbinden
zu können. Wenn man mit Menschen arbeitet, kann es nie langweilig werden und Abwechslung brauche ich unbedingt. Mit dem Umzug der Zentralbibliothek in einigen Jahren steht uns viel Neues bevor, das finde ich spannend und motivierend. Seit mehr als fünf Jahren lebe ich mit meiner großen Liebe in Oberbilk, dort fühle ich mich richtig wohl. Das ist für mich Düsseldorf von seiner besten Seite: etwas rauh, ziemlich bunt, nicht so schnöselig und immer was los!

Was fehlt zum Lauf Deines Lebens?
Tatsächlich nichts – ich Glückspilz! An das Genießen des alltäglichen Glücks muss ich mich immer wieder selbst erinnern, da bleibe ich aber dran. Die Zeit für meine größte Leidenschaft, das Reisen, reicht natürlich nie ganz. Ich bin schon ziemlich rumgekommen und 2004 ein Jahr allein mit meinem Rucksack um die Welt gereist. Sehr gerne würde ich mal ein Jahr lang in meiner Lieblingsstadt Melbourne leben.

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