Klatsch & Tratsch extravaganza: Elena Gruschka im Gespräch

Ihr kennt sie von "Niemand muss ein Promi sein" und "Mensch" - nun ballert euch Elena Gruschka in ihrem Programm "Geld macht nicht glücklich, sondern reich" ihre ganz persönlichen, irren wie unterhaltsamen Storys live um die Ohren. Foto: William Minke
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Mit ihrem Gossip-Podcast „Niemand muss ein Promi sein“ hat sich Elena Gruschka in die Herzen unzähliger Hörer:innen getratscht. Seit März steigt sie in „Mensch“ in tiefere Rabbit Holes und Kuriositäten aus dem Leben der Stars ab. In unserem Interview gibt’s noch einiges mehr aus dem Nähkästchen sowie kleine Teaser zu ihrer ersten Solotour.

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Deutschlands Nr. 1 Gossip-Podcasterin: Vorhang auf für Elena Gruschka

Du bist „Deutschlands Nr. 1 Gossip-Podcasterin“. Wie fühlte sich diese Bezeichnung an, als du sie das allererste Mal gehört hast?

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe mich selbst so genannt. Ich habe mir das selbst ausgedacht. Ich wollte es heraus an die Welt geben, weil das, was man sagt, wird man ja auch und Menschen glauben einem sowieso erstmal alles, was man sagt. (lacht) Ob das nun die beste Bezeichnung ist oder ich mir nicht hätte was Geileres aussuchen können, weiß ich nicht, aber ich habe einfach gesagt „Ich bin Deutschlands Nr. 1 Gossip-Podcasterin“ und das ist tatsächlich überall hängengeblieben. Ich bin es jetzt einfach, ich bin die Frauke Ludowig der Podcasts.

Du hast es dir manifestiert! Wie gut!

Ich habe es manifestiert und auch einfach behauptet. Klassiker von „Fake it ‘til you make it!“.

„Niemand muss ein Promi sein” ist seit Jahren einer der beliebtesten Podcasts. Ab wann ist man für dich ein Promi und was macht einen guten Promi aus?

Ganz schwierig zu beantworten, weil es mittlerweile so viele verschiedene Bubbles gibt, in denen ganz absurde Leute prominent sind, mit denen andere Leute dann wiederum überhaupt nichts anfangen können. Aber ich fang mal ganz klassisch an: Für mich ist ein Promi, wer es in die Bunte, in die Gala und zu RTL Exclusiv geschafft hat. Wenn Frauke Ludowig über denjenigen redet, ist es ein Promi. Jetzt hat zum Beispiel der Influencer Julian Zietlow es bis zu Frauke Ludowig ins Studio geschafft, heißt, jetzt interessiert er mich auch.

Natürlich ist es aber immer geil, wenn krasse Sachen im Leben der Leute passieren. Wenn jemand ein wirklich interessantes, bewegtes Leben hat, was bigger than life ist. Wo es also nicht reicht, dass du prominent und glamourös bist. Die Kardashians sind da für mich immer das perfekte Beispiel. Von „Der Vater ist trans“, „Der Ex-Mann wird in der Öffentlichkeit verrückt“ bis hin zu „Der andere Ex-Mann liegt halbtot in einem Bordell in Las Vegas“ gibt es so viele Geschichten, dass man wirklich nicht glaubt, wie das alles in einem Leben passiert sein kann.

Elenas erste Begegnung mit Reality-TV

Erinnerst du dich noch an dein erstes Trash- bzw. Reality-Format, das du gesehen hast?

Wenn es dazu zählt, war es wahrscheinlich MTV Cribs oder Dismissed. Ich bin ja mit MTV aufgewachsen, zu der Zeit hat man noch kein YouTube geguckt. Dort gab es schon erste Trashformate, in denen echte Menschen in skurrilen Situationen stecken. Im Fernsehen war das Erste, was ich durchgesuchtet habe, Big Brother.

Welches wäre denn dein Format? Bei welchem würdest du sofort zusagen und welches geht gar nicht?

Ich würde leider bei gar nichts zusagen. Alle meine Podcast-Partner sind immer total enttäuscht, dass ich mit ihnen nicht bei „Couple Challenge“ oder im „Sommerhaus der Stars“ mitmache. Voll viele wollen auch wirklich gerne sehen, wie ich da herumschreie, aber das werde ich wirklich auf gar keinen Fall machen. Ist für mich eine grauenhafte Vorstellung. Wenn ich mir jetzt aber etwas aussuchen müsste, wäre es sowas wie „The Real Housewives of Berlin“ oder so. Theoretisch würde ich gerne eine Doku-Soap über mich und meine ganzen Freunde machen, aber alle meine Freunde würden mir dabei einen Vogel zeigen.

In ihrem Podcast „Mensch“ geht es um Promis, die ein ziemlich auffälliges Leben führen, meist mit einem besonderen Twist. Aktuell geht’s um Sido. Foto: Bella Lieberberg

Wurdest du denn schon mal für ein Format angefragt?

Nee, tatsächlich noch nicht. Das liegt aber bestimmt daran, dass alle wissen, ich werde mich im Podcast damit auf einer anderen Ebene beschäftigen, so wie ich auch generell über solche Shows rede. Das geht dann wahrscheinlich auch einfach für Produktionsfirmen nicht. Aber mein Kollege Lars Tönsfeuerborn bei „Niemand muss ein Promi sein“ war ja mal bei „Prince Charming“, so habe ich ja schon einen Insider an der Seite…

Hat sich denn dein Blick auf Shows verändert, seitdem du darüber berichtest?

Ja, ich gucke seitdem auf jeden Fall sehr viel ausgewählter. Trash-TV ist ja auch nur ein kleiner Teil bei uns. „Are You The One“ gucke ich persönlich wahnsinnig gerne, grundsätzlich halte ich mich aber von Formaten fern, in denen es gemein wird und in denen Mobbing passiert. Das fährt mir zu sehr in die Seele rein. Im weitesten Sinne muss es um Liebe, Gefühle und Good Vibes gehen.

„Ich darf eine Stunde am Tag Trash-TV gucken. Das muss aber mit Sport verbunden sein.“

Heißt, du saugst vieles durch deinen Alltag und Social Media einfach auf?

Es ist sowieso mein Hobby, heißt, die meisten Infos, die wir im Podcast besprechen, fliegen mir im Laufe der Woche einfach so zu. Ich habe mir aber angewöhnt, es direkt aufzuschreiben. So muss ich mich dann am Donnerstag, wenn wir aufzeichnen, nicht wirklich vorbereiten. Ich darf aber eine Stunde am Tag Trash-TV gucken, allerdings nur auf meinem Hometrainer. Ist auch ein bisschen gestört – ich gehe morgens um 7:30 Uhr auf meinen Hometrainer und gucke eine Stunde irgendeinen Schrott. Muss aber mit Sport verbunden sein, sonst ufert das aus. (lacht)

Wie läuft denn ein Podcast-Tag ab? Wie viel passiert vorher, nachher, wie viel fliegt raus?

Für „Niemand muss ein Promi sein“ wird quasi gar nix vorher oder nachher gemacht. Lars und ich telefonieren remote über FaceTime, machen unser Mikrofon an und reden auch vorher nicht darüber, worum es gehen wird. Jeder hat seine Themen und genau in dem Moment wird darüber geredet. Und ich schwöre, wir schneiden so gut wie nie. Ich mache einen Vorspann und Abspann dran, ansonsten bearbeiten wir da nichts. Das macht das Ganze wahrscheinlich auch aus, dass wir wie zwei Freunde sind, die sich über Gossip unterhalten. Ich bin auch einfach stinkfaul, weswegen in der Nachbearbeitung fast nix passiert.

Dein zweiter Podcast „Mensch“, den du mit Heiko Behr hostest, dreht sich um Menschen, die ein aufregendes Leben, meist mit einem spannenden Twist führen. Wie läuft es da hinter den Kulissen ab?

Seven.One Audio kam damals auf mich zu, das ist die Podcast-Abteilung von ProSieben und SAT.1. Mit dem Chef Alexander Krawczyk hatte ich während „Niemand muss ein Promi sein“ schon zu tun und der hat mich im Juli 2022 angerufen und gesagt, dass eine Idee von seinem Redakteur Marius Fraune auf dem Tisch liegt – das war also somit nicht meine Idee. Und alle waren der Meinung, dass ich das machen sollte. Ich habe dann zugesagt und habe Heiko erst durch die Produktion kennengelernt.

Es war eigentlich geplant, dass ich das alleine mache. Heiko war als Redakteur angedacht, der die Themen recherchiert und Skripte schreibt. Ich habe allerdings schnell gemerkt, dass ich jemanden brauche, den ich anspielen kann, damit es nicht einfach bloßes Ablesen wird und eine gewisse Spontanität behält. Das Geile war auch, dass Heiko total Anti-Boulevard war. Wir haben das dann einfach probiert und es lief gut, deswegen machen wir so weiter.

Wie weit müsst ihr da im Voraus planen?

Das müssen wir sehr genau planen, die Produktion ist echt aufwändig. Es muss recherchiert werden, geschrieben werden, ich füge meinen oft absurden Teil noch ein, habe noch mal einen anderen Blick auf die Leuten und wir nehmen vier Folgen an zwei Tagen auf. Das wird dann mit viel Aufwand geschnitten, es gibt ein Sounddesign, O-Töne, Musik. Der Vorlauf ist bestimmt drei bis vier Wochen. Probs an unseren Cutter Felix Stäblein an der Stelle, der schneidet und macht auch das geile Sounddesign.

„Geld macht nicht glücklich, aber reich“ ist das erste Soloprogramm von Elena. Foto: Henk Otte

Elena Gruschka: „Ich verdiene Geld damit,  mich über Prominente zu unterhalten – das ist schon absurd!“

Wenn du sagst, du bist eigentlich eher faul, kannst du dich dann darauf überhaupt gut einlassen oder saugt das viel Energie von dir?

Nee, das ist ja wirklich ein Traumberuf. Ich verdiene Geld damit, mich über Prominente zu unterhalten – das ist schon absurd! Das fällt mir schon sehr leicht. Davon hätte ich früher geträumt.

Wie viel weißt du vorher und wie viel überrascht dich dann am Ende doch noch?

Kommt ein bisschen auf die Leute an, aber ich würde sagen, dass ich bestimmt 80 Prozent schon weiß. Im besten Fall kommen aber aus der Recherche besondere Details hervor, die ich nicht kannte. Das ist dann immer super.

Gibt es No-Go-Leute, die du auf keinen Fall besprechen möchtest?

Ja, zum Beispiel wäre Naddel ein No Go. Ich würde nichts über jemanden machen, der ein Opfer geworden ist. Da fehlt mir der schöne Anteil. Das wäre nicht lustig, anders als bei Dieter Bohlen, der ein sehr erfolgreicher Mann ist, über den kann man perfekt Witze machen und draufhauen. Bei jemandem, der aber am Boden liegt, würde ich nichts Gemeines und auch nichts Unterhaltsames machen wollen. Das wäre mir zu dark.

Du hast einige der Leute, über die du regelmäßig quatschst, kennengelernt. Hattest du schon Überraschungen bei Promis, wenn du sie dann kennenlernen durftest?

Grundsätzlich ist es leider so, dass die Leute, die man so richtig toll in der Öffentlichkeit findet, oft scheiße sind und umgekehrt. Harald Glööckler wäre so ein Beispiel. Man judget Leute nach ihrem Aussehen und wenn man mit ihnen redet, sind sie so angenehm und nett, obwohl man sie erst schrill findet. Ich hatte aber vor Kurzem eine sehr schöne Situation mit Ruth Moschner, die gepostet hat, dass „Mensch“ ihr Lieblingspodcast sei. Wir haben uns dann beim Deutschen Fernsehpreis getroffen, was echt süß war.

Privat kann Elena auf Podcasts gut verzichten

Sowieso ein schönes Gefühl, wenn man merkt, wer die eigene Arbeit überhaupt wahrnimmt, oder?

Voll. Für „Mensch“ ist das Feedback gerade riesig und toll. Ganz viele schlaue Leute hören das und sagen mir schöne Sachen dazu, das macht echt Spaß.

Was war bisher dein Gossip-Highlight 2023?

Das Highlight des Jahres kann ich gar nicht nennen, aber aktuell ist die News, dass Kim Kardashian mit dem Verlobten ihrer Schwester geschlafen hat, wieder der Wahnsinn. Das ist herausgekommen. Deswegen Spoiler an dieser Stelle: Wir machen vier Folgen zu den Kardashians bei „Mensch“ und gehen nochmal richtig tief rein ins Rabbit Hole. Ich sehe mich auch als Service-Podcast. Nach vier Folgen versteht ihr dann auch alles und könnt dann dort ansetzen.

Konsumierst du selbst überhaupt noch Podcasts privat?

Tatsächlich nicht. Ich höre aber auch keine Musik. Ich höre einfach gar nichts. Ich brauche auch manchmal echt meine Ruhe.

Du findest auch live auf Bühnen statt. Deine erste Soloshow „Geld macht nicht glücklich, aber reich“ startet jetzt. Damit kommst du für einen Termin nach NRW, nämlich nach Köln. Erzähl was davon!

Es wird Musik geben! Ich habe sogar einen Song mit dem Namen „Geld macht nicht glücklich, aber reich“ aufgenommen. Neben dem gibt es noch andere Songs, auch ein Cover. An denen hangele ich mich dann entlang. Die Songs passen zu den Geschichten, die ich erzähle, und ich liebe es, diese Songs zu performen. Es ist vom Prinzip her ein Stand-Up-Programm, überwiegend witzig und unterhaltsam. Zugespitzte Geschichten aus meinem Leben als Klatschreporterin, die in echt passiert sind, aber auch einen Anteil Ernsthaftigkeit beinhalten. Das Ganze wird aber von mir auf leichte Art transportiert, sodass man anderthalb Stunden auf positive und lustige Art unterhalten wird.

Kann man etwas aus den Podcasts wiedererkennen oder ist das Konzept anders?

Ist auf jeden Fall ein anderes Konzept. Ich erzähle zwar schon auch mal private Anekdoten im Podcast, aber die werden jetzt live richtig breit ausgetragen. (lacht)

Elena Gruschka: „Ich möchte mir damit auch ein bisschen beweisen, dass ich das kann.“

Bist du stark aufgeregt oder eher entspannt?

Ich war bis vor der Probe vor Kurzem sehr aufgeregt. Seitdem bin ich aber entspannt und weiß, dass das ok wird. Ich habe etwas im Angebot, was man sich angucken kann und nicht scheiße wird, insofern bin ich beruhigt.

Du hast auch schon etwas Liveerfahrung. Mit „Niemand muss ein Promi sein“ wart ihr auch auf Tour.

Genau, das war auch schon eine Show und keine Liveaufnahme vom Podcasts. Da gab es auch schon diese Geschichten von mir. Als dann aber Max, der vorher mit mir gehostet hat, aus dem Podcast ausgeschieden ist, habe ich für mich entschieden – weil das eben so viel Spaß auf der Bühne gemacht hat – das jetzt alleine zu machen. Ich möchte mir damit auch ein bisschen beweisen, dass ich das kann. Ist also auch eine Herausforderung. Allein ist man außerdem flexibler, kann besser die Termine planen und entscheiden. Ich liebe es wirklich, meine Hörer zu sehen. Ich bin mit vielen auch schon online in Kontakt, mag die echt so gerne und kenne manche davon seit sechs Jahren. Wenn man sie dann trifft und die Energie von ihnen zu spüren bekommt, gibt mir das super viel.

Auf die Leute freust du dich also richtig. Gibt es auch Dinge, die deine persönliche Horrorvorstellung wären?

Ich hatte mal eine Panikattacke auf der Bühne. Ich gehe damit aber sehr offen um. Ich bin ja sowieso total offen. Es gibt kein enges Korsett bei mir, somit fühle ich mich da eh sehr wohl mit den Leuten. Deswegen denke ich, dass eigentlich nichts groß passieren kann und es stattdessen einfach ein schöner Abend mit guter Energie wird. Besonders freue ich mich übrigens über diejenigen, die vielleicht nur als Begleitung mitgehen, mich vorher also gar nicht kennen, aber danach zu mir kommen und sagen, dass es ihnen gefallen hat.

Abschließend darfst du dir noch einmal einen Wunschpodcast zusammenspinnen.

Ich mache eigentlich schon den Podcast, den ich machen will. Ich habe mir aber überlegt, dass ich vielleicht gerne etwas über Geisterbegegnungen machen möchte. Ich habe schon viele Geister in meinem Leben getroffen, lebe auch mit vielen zusammen, damit habe ich mich inzwischen einfach angefreundet. Und genau darüber würde ich gerne etwas machen. Vielleicht mit Prominenten, die mir dann ihre Geistergeschichten erzählen.

Mehr auf Instagram
„Niemand muss ein Promi sein“ erscheint freitags, „Mensch“ donnerstags auf den gängigen Podcast-Portalen.
Nächster NRW-Termin: Soloprogramm „Geld macht nicht glücklich, aber reich“, 28.11., Kulturkirche Köln

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