Musik von hier: The Great Faults

Foto: Lisa Meinen
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The Great Faults aus Mülheim sind fast schon so etwas wie eine Schicksalsgemeinschaft. Schlagzeuger Johannes Woodrow Wagner verdankt seinen Zweitnamen Woodrow Gruthie, dem US-amerikanischen Urvater des Folks. Der Sänger und Saitenakrobat an seiner Seite, Martin Arlo Kroll, ist nach dessen Sohn Arlo Guthrie benannt. Kennengelernt haben die beiden sich allerdings erst vor vier Jahren. Die Band macht Indie-Rock mit Blueseinflüssen, und das am liebsten laut und ein bisschen dreckig. Inga Pöting hat nachgefragt.

Euer Debüt-Album „Coming Back Soon“ erschien 2013. Wann kommt das nächste?
Martin: Das neue Album „Trust Me“ ist fertig und kommt Mitte des Jahres raus. Unser erstes Album klingt sehr rough, wir wollten möglichst nah am Livesound sein. Darum haben wir das Schlagzeug damals in einem gekachelten Raum, in der Toilette des Studios, aufgenommen. Das neue Album dagegen klingt wesentlich produzierter. Es wäre langweilig, genau dasselbe nochmal zu machen. Deswegen haben wir diesmal mehr mit Sounds experimentiert und auch Bass und Orgel eingebaut, ohne uns zu sehr von unserem Live-Sound zu entfernen. Wir haben alles selbst gemacht – wer eine Idee hatte, hat zum Instrument gegriffen und sie eingespielt.

Müsst ihr euch oft gegen White-Stripes-Vergleiche wehren?
Der Name fällt schon manchmal. Wir besitzen aber kein einziges Album von den White Stripes. Trotzdem können wir damit gut leben. Man braucht eben Vergleiche, um die Aufmerksamkeit der Leute zu wecken. Es gibt inzwischen viele Duos, die mit Gitarre und Schlagzeug arbeiten, aber das ist nicht das Einzige, was eine Band gut oder besonders macht, sondern ihre Songs.

Warum fehlt euch live kein drittes Instrument?
Das Schlagzeug ersetzt bei uns fast schon ein Soloinstrument, weil Johannes viel daraus macht. Letztens hat mir jemand nach einem Konzert gesagt, etwa ein Bass als weiteres Instrument würde sogar stören, weil dafür in unserer Musik gar kein Platz sei. Ich glaube auch, das würde dann schnell matschig klingen. Außerdem ist die Arbeit zu zweit total angenehm, das gilt ja auch für jede andere Sache. Zu zweit muss man weniger Kompromisse machen, und wir kommen immer gut auf einen Nenner.

thegreatfaults.de

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