Schaurig-schön: Sweeney Todd im Theater Dortmund

"Sweeney Todd" in Dortmund ist schräg und schaurig und schön. Foto: Hickmann
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Mit „Sweeney Todd“ hat das Opernhaus Dortmund einmal mehr ins Schwarze getroffen. Der Applaus nach der Premiere – er will nicht enden. Die Besetzung, die Inszenierung (Gil Mehmert), das Bühnenbild – alles hat diesen Applaus verdient.

Stephen Sondheim hat sein Musical einst als „schwarze Operette“ charakterisiert. Es changiert virtuos zwischen tiefschwarzem Humor, schaurig-schönen Ensemble-Szenen und eindringlichen Balladen. Wer allzu zart besaitet ist, wird an der ein oder anderen Stelle des Werkes schlucken müssen. Es gibt auch kein glitzerndes Happy End.

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Die Geschichte des Barbiers Sweeney Todd

Nach 15 Jahren der Verbannung kehrt der Barbier Benjamin Barker (Morgan Moody) nach London zurück. Mit neuem Namen: als Sweeney Todd. Seine Frau hält er für tot, seine Tochter ist zum Mündel des grausamen Richters Turpin geworden. Seines Erzfeinds.

Die Rückkehr des Barbiers ist der Beginn eines brutalen Rachefeldzugs: Sweeney Todd schlitzt seinen Kunden fortan mit der Rasierklinge die Kehle auf, als wäre es jedes Mal die des verhassten Richters. Mrs. Lovett (Bettina Mönch), eine frech-forsche Bäckerin, findet das ganz praktisch, denn Fleisch ist teuer, und sie braucht viel davon für ihre Pasteten…

Bettina Mönch sorgt für unzählige Lacher

Die Rolle der Mrs. Lovett scheint Bettina Mönch auf den Leib geschrieben, sie sorgt mit ihrer herrlich schrägen Performance für unzählige Lacher bei der Premiere. Wenn Morgan Moody und sie gemeinsam singen, dann hat das viel Kraft. Dann zieht es einen in den Bann. Man liebt und hasst die Figuren, die die beiden verkörpern.

Todds Tochter Johanna wird von Harriet Jones verkörpert, die stimmlich bis in höchste Höhen brilliert. An ihrer Seite: der verliebte Anthony, dem Jonas Hein Stimme und Seele gibt.

Der Rasierstuhl wird kurzerhand zur Rutsche

Die Rollen sind durchweg gut besetzt, das große Ensemble macht Freude und das enorm wandelbare Bühnenbild führt die Figuren blitzschnell von der Backstube übers Irrenhaus bis hin zu Todds tödlichem Salon. Stirbt jemand auf dem Rasierstuhl, dann wird dieser kurzerhand zur Rutsche, die zur Backstube führt. Herrlich, wie man sich Sekunden nach einem Kehlenschnitt beim Lachen ertappt.

Weitere Vorstellungen: 18.10., 27.10., 2.11., 10.11., 15.11., 30.11., 6.12., 27.12., 30.12., 5.1., 11.1., 25.1., 15.2., 14.3., 20.3. 30.3., 3.4., 13.4., 21.4.
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