Weg mit den Klischees: 8 Vorteile von Gaming

Gemeinsam Zocken bringt genauso Freude, wie es mal allein zu probieren. Foto: Adobe Stock
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Das Medium Videospiele hat gesellschaftlich einen weiten Weg hinter sich. Mittlerweile hat sich der Diskurs rund ums Gaming im Gegensatz zu den Jahrzehnten davor zum Glück deutlich verbessert. Sogar 34,3 Millionen Deutsche schlüpfen nun regelmäßig in die virtuelle Haut ihrer Avatare. Und das ist auch schön so. Denn Gaming hat viele Vorteile, sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft. Darum folgen hier nun 8 Vorteile von Gaming, die Mareike Hanke für euch gesammelt hat.

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Irrelevante Sportlichkeit

Obwohl viele Menschen regelmäßig Sport machen, gibt es auch die weniger fitten Couchpotatos. Es gibt diese unbeachtete Dunkelziffer derjenigen, die im Sportunterricht immer als Letzte gewählt wurden, und die sich trotz exorbitanter Anstrengung nie über die Note 3 retten konnten. Damit schienen so viele sportliche Schicksale besiegelt zu sein – gäbe es nicht das Gaming.
Konsole in die Hand, Finger auf WASD, ab in den Ladebildschirm und dann geht es los! Egal was für eine begnadete oder unglückliche Physis du aufweist, im Gaming spielt es keine Rolle. Da zählt deine Leistung auf dem Bildschirm. Die Pixel entledigen uns zu fast 100 Prozent unserer menschlichen Hülle und verleihen uns die Superkraft unserer Avatare. Endlos lange rennen, meterhoch springen, Felsen zerschlagen und Wahnsinns-Kunststücke machen – es ist alles möglich. Hier begegnen sich Sport-Ass und halbes Hemd auf Augenhöhe, denn es ist wirklich völlig egal, wie sportlich du bist.

Ob auf dem Handy, am PC oder an der Konsole – Zocken geht einfach immer. Foto: Adobe Stock

Du könntest jede:r sein

Es ist egal, wo du herkommst. Es ist egal, wie du aussiehst. Oder an was du glaubst. Dein Geschlecht interessiert nicht. Deine Spielfigur kann das komplette Gegenteil von dir sein – das macht für das Erlebnis oder andere Spieler:innen überhaupt keinen Unterschied, denn in der virtuellen Welt geht es nicht darum, wer oder was du vor dem Bildschirm bist.
Einige Filme, Serien und Bücher haben sich mit dem Thema Identität schon beschäftigt, und wie sich die Bedeutung davon in einer Cyberwelt ändern würde. Gute Beispiele hierfür sind „Ghost in the Shell“ (1995) und „Surrogates – Mein zweites Ich“ (2009). In der Welt hinter dem Bildschirm zählen andere Qualitäten. Das macht uns am Ende alle gleich. So wird jede:r von uns zum Kind der virtuellen Welt.

Alternative für Senior:innen

Es muss ja nicht immer Canasta sein. Damals hat schon die Nintendo Wii bewiesen, dass Gaming für Senior:innen einige Möglichkeiten offenhält. Wie in den Punkten 1 und 2 geht es auch hier darum, seinem Körper zu entfliehen – und damit auch seinem Alter. Sicher, manches lässt sich nicht ganz ausblenden, zum Beispiel Sehvermögen oder Reflexe.
Trotzdem können auch die älteren Damen und Herren da draußen noch eine neue Insel bevölkern und bepflanzen, einen Dungeon erstürmen, auf ein Abenteuer gehen oder einen Drachen bezwingen – virtuell. Auch, wenn Gaming die Realität nicht ersetzen kann, so würden wir ein paar Stunden in World of Warcraft der hundertsten Wiederholung von „Columbo“ jederzeit vorziehen.

Schöne große Gamingwelt: vor allem bei Multiplayern entstehen häufig echte Freundschaften „all around the world“. Foto: Adobe Stock

Gaming? Training fürs Gehirn

Gaming macht Spaß – und das ist auch wichtig. Nicht nur für das Spielerlebnis, sondern auch für unser Gehirn. Am Max-Planck-Institut haben sie festgestellt, dass die Leistung vieler Gehirnareale vor allem dann besser wird, wenn wir uns gleichzeitig auch noch so richtig freuen. Wie praktisch ist das bitte? Ab vor die Konsole, Rätsel lösen, Sprungpassagen bewältigen, feindliche Alien-Rassen niederballern und gleichzeitig auch noch dem alten Dickschädel was Gutes tun.
Nur mal ein paar Aspekte, die Gaming verbessert: räumliches Vorstellungsvermögen, Sehkraft, Konzentration, Multitasking und sogar dem Abbau des Gehirns im Alter kann entgegengewirkt werden. Man kann also ganz entspannet und ruhigen Gewissens zocken gehen – schaden tut’s ganz sicher nicht.

Gewonnen? Ein wahres High-Gefühl. Foto: Adobe Stock

Sein:e eigene:r Held:in sein

Endlich mal die Welt retten. Wer schon immer davon geträumt hat, kann das ja auch gerne machen. Wie, im Spiel zählt das nicht? Klar zählt das. Niemand außer uns treibt den Spielprogress voran. Früher hat sich Peach auch nicht allein aus Bowsers Fängen gerettet. Man musste mit Mario brav von Plattform zu Plattform zu Plattform springen. Am Ende folgte die Belohnung, denn wir allein haben es geschafft.
Beim Gaming haben wir die unerschütterliche Gewissheit, Hauptfigur unserer Geschichte zu sein. Wir meistern Herausforderungen und schleppen uns ganz langsam Richtung Happy End. Ohne uns passiert in diesen Geschichten gar nichts. Vor allem in Single-Player-Spielen sind wir der egozentrische Kern des Kosmos. Und das tut richtig gut. Auch beim Multiplayer können wir das Zünglein an der Waage sein. Um ein:e Held:in zu sein, muss man sich eben auch virtuell ein wenig reinhängen.

Neue Freundschaften beim Gaming

Gaming kann zur regelrechten Singlebörse werden. Headset rausholen, Party aufmachen, stundenlang quatschen und gemeinsam Abenteuer erleben. Das verbindet. Da kann es schnell mal funken. Aber neben der romantischen Seite des Zockens, können durch Gaming auch wunderbare Freundschaften entstehen – und das ganz ohne Grenzen. Ob man nun zusammen in einem Clan oder einer Gilde ist oder es sogar als Einzelgänger:in durchziehen will, in den meisten Multiplayern kommt man ohne das Team-Up mit anderen nicht voran.
Besonders in Spielen, die über einen langen Zeitraum gespielt werden, verbringt man seine Zeit häufig mit immer denselben Spieler:innen. Nicht selten kommt es vor, dass man dieser Person, die man doch eigentlich noch nie wirklich getroffen hat, vieles aus dem Privatleben anvertraut. Manchmal entschlüpfen einem sogar gut gehütete Geheimnisse. Freundschaft ist eben nicht an einen Ort, sondern vor allem an die Sympathie gebunden.

Zocken ist eine echte Denksportaufgabe. Regelmäßiges Gaming trainiert nachweißlich unser Gehirn. Foto: Adobe Stock

Gaming: Ein Hobby für jeden Geschmack

Games sind ein weites Feld. Wer nicht im Thema ist, denkt schnell, dass es nur ums Ballern geht. Manchmal tut es das auch. Macht schließlich Spaß. Aber neben dem klassischen Ego-Shooter warten da draußen in der Gaming-Welt haufenweise Spiele in mannigfaltigen Genres. Von realistisch bis verrückt, von actionreich bis slow burner, garantiert gibt es da draußen ein Spiel für jedermann, jederfrau and everyone in between.
Wer gern baut, spielt „Minecraft“. Mag man’s eher cozy, kann man zu „Animal Crossing“ greifen. Bei Aggressionsproblemen empfiehlt sich „Fall Guys“. Sadist:innen lieben „Mario Kart“. Nudist:innen probieren es mit jedem beliebigen Game aus Asien. Leute über 30 greifen zu „Pokémon“ und wem das alles viel zu wild ist, der kann sich am „Goat Simulator“ versuchen.

Quelle der Inspiration

Epische Geschichten, fantastische Welten, aufwendigstes Worldbuilding, kesse Charaktere, fesselnder Plot – bei so viel Input kommt eine:r schon mal die ein oder andere Idee. Man fühlt sich regelrecht beflügelt von so viel Fantasie und kann dann in Ruhe das eigene Kopfkino anwerfen. Games sind vollgestopft mit Kreativität. Gut, es gibt natürlich auch die ein oder andere Gurke da draußen, aber von denen reden wir hier gerade nicht. Wir meinen die Zeldas, Final Fantasys, Assasins Creeds, Children of Manas, Super Marios und Last of Usses.
Wir reden von all den wunderbaren Spielen da draußen, die uns in ihre Welt saugen und uns zeigen, was es alles geben kann, und dass auch jede:r einzelne von uns in der Lage ist, die Welt mit Kreativität zu füllen. Ob man nun das Masterschwert nachbastelt oder eine CloudxSephirot-Fanfiction schreibt: Hauptsache, man hat Bock etwas Neues auszuprobieren.

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