Angst vor Gewitter: Tipps und Hilfe

Gewitter kann furchterregend sein. Aber es gibt Wege, der Angst zu begegnen. Foto: Adobe Stock
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Oft verbinden wir Gewitterangst mit der Kindheit oder unseren sensiblen Vierbeinern. Tatsächlich sind aber auch viele Erwachsene von der Astraphobie betroffen, wie der medizinische Begriff lautet. An sich nicht unlogisch, können Gewitter doch auch sehr gefährlich werden, wenn man sich nicht dagegen schützt – dies gilt vor allem für den Sommer, wenn man gerade draußen ist oder sogar schwimmt. Bei Betroffenen geht die Angst aber über die Vernunft hinaus, sodass es im Alltag zur echten Belastung wird. Es gibt aber Mittel und Wege, der Angst zu begegnen. Von uns gibt es Infos und Tipps für den entspannteren Umgang mit Sommergewittern.

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Wissen ist Macht

Die meisten kennen das 1×1 gegen Gewitter noch aus der Kindheit. Doch es kann nicht schaden, nochmal tiefer in die Materie einzusteigen. Wie entstehen Gewitter? Wann können sie gefährlich werden und was ist der beste Schutz? Beim nächsten Gewitter ein kleines Rollenspiel einzugehen und das Naturschauspiel aus der Perspektive eines Wissenschaftlers zu betrachten, der das ganze logisch analysiert, kann Helfen dem Gewitter seine Macht zu nehmen.

Niemand hat gerne Angst. Schämt euch bloß nicht dafür! Redet darüber und begegnet der Angst – dann könnt ihr sie ganz sicher besiegen! Foto: Adobe Stock

Die kleinen Helfer gegen das Gewitter

Ängste sind extrem belastend. Auch, wenn die Bekämpfung der Angst dauerhaft der beste Weg ist, spricht im Notfall nichts dagegen, zu allen beschwichtigenden Mitteln zu greifen. Hauptsache, die Zeit gut überstehen. Stellt euch also ein „Angstkörbchen“ zusammen – ähnlich einem Erste Hilfe Set. Packt dort alles rein, was euch gegen das Gewitter hilft. Das können Oropax sein, ein geliebtes Kuscheltier, denn kuscheln lindert Ängste, ein süßer Snack für ein paar Glücksgefühle, vielleicht auch ein Spiel als Ablenkung. Was immer euch hilft, ist gut. Auch Mittel zur Beruhigung können ins Körbchen. Es gibt viele pflanzliche Mittel gegen Angstgefühle. Fragt einfach in der Apotheke.

Hier geht’s mir besser

Man kennt es von ängstlichen Vierbeinern, die bei Gewitter das Weite suchen und sich im Schrank oder dem Badezimmer verstecken: bei Angst sucht man sich instinktiv den sichersten Ort. Das kann man auch selbst praktizieren. Zugegeben, ist es auf der Arbeit etwas auffällig, wenn man sich da in den Schrank mit den Büroartikeln quetscht, doch gerade zuhause kann man sich einen schönen Rückzugsort suchen. In welchem Raum ist es am leisesten? Wo kann ich laut Musik hören? Es spricht nichts dagegen sich ein Refugium zu schaffen, was einem Sicherheit bietet. Vielleicht bereitet ihr so einen Ort sogar vor: Wenn ihr in der Wetter-App seht, wann Gewitter aufziehen, präpariert euch den Ort mit Snacks, Laptop, Kopfhörern, Kuscheldecke und vielleicht dem Stubentiger, der euch Gesellschaft leistet.

Kopf in den Sand stecken? Nicht nötig, aber gern unter die Decke. Greift auf das zurück, was euch hilft. Und wenn ihr euch vor dem Gewitter verkriechen möchtet – macht das. Was euch gut tut, ist nicht falsch. Foto: Adobe Stock

Ablenkung tut gut

Seid nicht zu stolz, andere bei Angst um Hilfe zu bitten. Besprecht eure Angst und bittet um Ablenkung. Wenn ihr alleine zuhause seid, ruft jemanden an und erklärt die Situation. Liebe Menschen in eurem Umfeld werden euch dafür nicht wegstoßen, sondern eure Angst ernst nehmen und helfen wollen. Effektiv bei Gewitter ist ausgiebiges, lautes Zocken gegeneinander, sodass die Angst gar keine Zeit hat, sich in eurem Hirn einzunisten. Aber auch schon eine feste Umarmung bei einem lauten Donnern kann Wunder wirken.

Wird die Belastung zu groß, braucht es Therapie

Angsttherapie wird häufig bei vielen Phobien angewendet. Daher ist es nichts ungewöhnliches, sich wegen Astraphobie an eine passende therapeutische Stelle zu wenden. In Sachen Angst hat beispielsweise Hypnose schon vielen Menschen geholfen. Bei Spinnenphobikern zeigt Angsttherapie in einigen Fällen so eine gute Wirkung, dass der oder die Betroffene am Ende der ersten Sitzung sogar schon eine Spinne auf der Hand sitzen hat – ganz ohne Panik. Und auch, wenn es nicht so schnell geht – denn es braucht die Zeit, die es braucht – ist sich Hilfe zu suchen immer noch besser, als ständig Angst haben zu müssen. Also, nur Mut und packt es an!

Da seid ihr bei Gewitter sicher

Viele kennen die Regeln bei Gewitter vermutlich. Doch wir wiederholen sie hier einmal kurz: zieht ein Gewitter auf, sollte man feste Gebäude oder das Auto aufsuchen. Im Auto müsst ihr euch überhaupt keine Sorgen machen – selbst, wenn ein Blitz ins Auto einschlägt, wird er wie in einem Faraday’schen Käfig direkt abgeleitet. Haben Gebäude einen Blitzableiter, seid ihr auch dort sicher. Falls ihr gerade im Wald seid und keine Gebäude in Sicht sind, haltet euch am besten von Waldrändern und einzelnen Bäumen und Baumgruppen fern. Tiefer im Wald ist die Gefahr geringer, doch haltet auch dort möglichst Abstand von den Bäumen. Auf einem Feld gilt: hinlegen, möglichst in eine Senke oder Kuhle, denn Gewitter schlagen für gewöhnlich am höchsten Punkt ein – und das wollt ihr sicher nicht sein. Wer gerade mit dem Fahrrad oder E-Scooter unterwegs ist, sollte auch so schnell wie möglich in ein Auto oder Gebäude umziehen. Nur noch 10 Minuten bis nach Hause? Lasst es besser. Wartet an einem sicheren Ort, bis das Gewitter vorbei ist.

Die Angst vor Gewitter ist nicht unbegründet. Unterschätzt man die Gefahr, kann es gerade im Freien lebensgefährlich werden. Foto: Adobe Stock

Tipps für euren Vierbeiner

Jetzt habt nicht nur ihr Angst vor Gewitter  – sondern der Hund oder die Katze auch noch?! Dann versucht dem Tier zuliebe ruhig zu bleiben, plötzlich ganz anderes Verhalten verunsichert euren besten Freund. Gebt ihm was zum Kauen oder kuschelt – das sind keine No-Gos. Lasst den Fernseher laufen oder telefoniert, lest vielleicht was laut vor. Euer Tier beruhigt eure Stimme. Ist die Angst sehr groß, helfen auch Medikamente. Sprecht da mit eurem Tierarzt oder der Tierärztin. Als Kleidungsstück für den Hund gibt es Thundershirts, die eng anliegen und durch Druck Ruhe spenden. Ein Happy Hoodie für die Ohren kann den Lärmpegel senken. Baut eurem Hund auch gern eine Höhle aus Decken. Und wenn er sich zurückzieht – lasst ihn. Macht einfach alles ganz normal und versichert eurem Tier dadurch: „Es ist alles okay!“ Und im Zweifel sitzt ihr halt zu zweit im Bad und guckt eine Folge Greys Anatomy. Hat‘s alles schon gegeben.

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