Ein Tag in Hattingen: Eine Altstadt zum Verlieben

Hattingen hat nicht nur seinen berühmtberüchtigten Weihnachtsmarkt, sondern das ganze Jahr über Highlights zu bieten. Foto: Stadt Hattingen
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Eine schönere Altstadt wie jene in Hattingen lässt sich im Ruhrgebiet schwer finden. Sie stammt fast wie aus einem Buch oder aus dem Schwarzwald. Der Charme verzaubert und bleibt durch die vielen Cafés und kleinen Läden auch erhalten. Ja – es ist keine besonders große Altstadt, der Kern ist klein und in zwanzig Minuten hat man ihn durchquert. Aber hier geht es nicht um Schnelligkeit, sondern um Ruhe.
Die Perle an der Ruhr steht mit ihrer historischen Altstadt, dem romantischen Ruhrtal, seinen drei Burgen und dem grünen Hügelland für beste Lebensqualität und wird somit zum perfekten und vielseitigen Ziel für einen Tagesausflug. Was man an diesem Tagesausflug erleben kann, zeigt Aleyna-Sofie Dülger hier.

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Boutiquen statt Malls

Malls – das geht überall. Man wird es ja auch irgendwann mal leid immer die gleichen Optionen zu haben und sie dann auch noch bei den Kolleg:innen. Einzelstücke sind immer besonders. Genau solche Stücke finden Besucher:innen und Shopping-Liebhaber:innen auf der Haupteinkaufsstraße in der Altstadt, auch bekannt als die „Bummelmeile“. Ungefähr 150 Boutiquen und Geschäfte aller Art können mit einem vielseitigen und besonderen Warenangebot überzeugen. Doch Achtung bei den Öffnungszeiten: Samstagnachmittag haben viele der Geschäfte schon geschlossen. Relativ nah an der Altstadt gibt es ein Parkhaus und die Bushaltestelle ist auch nicht weit, von da aus kann bequem in die Innenstadt geschlendert und in Ruhe „geshoppt“ werden.
Einige der Läden: Laura Moden Hattingen, Showroom, Belles Choses

Ein wahres Erlebnis zum Schlendern – die Altstadt in Hattingen. Foto: Stadt Hattingen

Der Charme der Altstadt: Die Top Spots

Der Charme der Altstadt liegt auch in ihrer Eigentümlichkeit – nicht alles geht dort mit geraden Dingen zu. Es ist zwar nicht Pisa aber der schiefe Turm der St. Georgs-Kirche ist einer der schönsten Ansichten. Eine kleine Treppe führt zwischen den eng stehenden Fachwerkhäusern zum Kirchplatz – dem Zentrum der Altstadt.
Dass die Shoppingbegeisterten auch wirklich ohne Stress einkaufen gehen können, gibt es in Hattingen glücklicherweise genügend Cafés und Bars, um in Ruhe einen Happen zu Essen oder ein kühles Bier in den kleinen Gassen der Altstadt zu genießen.
In der Mexx Bar gibt es zum Beispiel tolle klassische Cocktails, aber auch die neusten Trends der Cocktail-Welt. Aber auch die Vielfalt an Bieren bietet eine Reise rund um die Welt: Ob Irland, Tschechien, Mexiko oder aus den verschiedensten Ecken Deutschlands. Direkt am Kirchplatz lässt sich ein kühles Getränk genießen.
Das Café Adele ist ein besonderer Treffpunkt zum Frühstück und Kaffeetrinken im Herzen der Altstadt. Eine frische Waffel und ein Kaffee mit Schuss und Sahne klingt nach einer gelungenen Pause. Eine Besonderheit: Alle Uhren im Café stehen still, denn dort sollen Besucher:innen die Zeit vergessen und den Alltag vor der Tür lassen.
Maximaler Geschmack ganz klein – das kann die Confiserie Harmonie in Hattingen. Wenn man also etwas Süßes aus Hattingen mit nach Hause nehmen möchte, empfiehlt sich hier Halt zu machen. Das junge Inhaberteam kreiert bunte Törtchen und Pralinen. Vielleicht werdet ihr auch dort für die nächste Geburtstagstorte fündig.

Kunst und Kultur

Burg Isenburg

Nicht weit von der Innenstadt liegt eine der größten Burgruinen Deutschlands: Die Burg Isenburg. Das Gelände der Burg und die erhaltenen Grundmauern stehen unter Denkmalschutz. Der Baugewinn der Burganlage wird für 1193/94 vermutet. Schon 25 Jahre nach ihrer Fertigstellung soll die Burg wieder zerstört worden sein. Jeweils am zweiten Sonntag im Monat ist das kleine Museum im Haus Custodis, das Mitte des 19. Jahrhunderts inmitten der Burgruine erichtet wurde, geöffnet. Gerade im Herbst ist die Anlage – umgeben von den bunten Bäumen – defintiv ein Besuch wert.

Burg Isenburg. Foto: Stadt Hattingen

LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen

Er ragt 55 Meter hoch und hat 80 Jahre auf dem Buckel: Der älteste Hochofen im Revier steht auf der Henrichtshütte in Hattingen. Die 1854 gegründete Henrichtshütte ist eines der traditiosreichsten Hüttenwerke des Ruhrgebiets. Zu Hochzeiten arbeiteten auf der Anlage mehr als 10.000 Menschen. Heute ist der Hochofen ein Denkmal und ein Herzstück der Industriekultur und praktisch in der Nähe von Hattingen.

Zechen-Fans sollten der Henrichshütte einen Besuch abstatten. Foto: Stadt Hattingen

Das Museum im Bügeleisenhaus

Für das Bügeleisenhaus muss man die charmante Altstadt in Hattingen erst gar nicht verlassen. Klein und fein steht im Zentrum am Haldenplatz das Museum Bügeleisenhaus: Allein schon das extrem schmale Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert ist einen Besuch wert: Voluntenknaggen, geschnitzte Sonnenräder und furchteinflößende Neidmasken zieren die Fassade des Gebäudes. In dem Haus arbeiteten und wohnten zwischen 1771 und 1856 Tuchmacher (daher der Name) und bis 1907 befand sich im Erdgeschoss eine Metzgerei. Leider kann bis Frühjahr 2024 das interessante Haus nur von außen bestaunt werden, das Museum bleibt bis dahin geschlossen.

Schick, schicker, Bügeleisenhaus. Foto: Stadt Hattingen

St. Georgs-Kirche

Von den schmalen Gassen in der Hattinger Altstadt wirkt es fast als hätte der St. Georg-Kirchturm eine enorm große Zipfelmütze auf, die etwas schief ist. Aber genau das macht die im Jahr 1200 neu erbaute Kirche so sympathisch. Warum der Turm schief ist, ist nicht genau bekannt, doch im Volksmund heißt es, dass ein zu schlecht bezahlter Zimmermann so Rache genommen haben soll.

Das Grüne rundherum

Bergerhof

Für ein richtiges Bauernhof Erlebnis steht der Bergerhof. Gerade für Kinder ist der Hof mitten im Hattinger Hügelland perfekt geeignet: Streicherzoo, Ponyreiten, Traktoren und Kletterspaß auf Heuballen. Für Wanderfreund:innen beginnen direkt am Hof 40 Kilometer ausgebaute Wanderwege durch die schöne Natur.

Naturschutzgebiet Alte Ruhr-Katzenstein

Acht Minuten von der Altstadt entfernt liegt die Alte Ruhr-Katzenstein – eine alte Burg inmitten eines Naturschutzgebiets an der Ruhr. In dem Gebiet gibt es eine Vielzahl an Wanderwege. Viele Routen starten am Haus Kemnade, führen über den Berg Katzenstein und seinen Hainsimsen-Buchenwald bis hin zur Burg Blankenstein. Der sieben Kilometer lange Rundweg eignet sich perfekt für einen sonnigen Herbstspaziergang.

Natur pur – wer sagt, dass das im Ruhrgebiet nicht geht? Foto: Stadt Hattingen

Hattinger/Elfringhauser Schweiz

An der südlichen Stadtspitze von Hattingen beginnt das Erholungsgebiet „Elfringhauser Schweiz“. Im Naherholungsgebiet führen erstklassige, bequeme Wanderwege entlang wilder, schlängelnder Bachläufe über Höhen und Tiefen. Bei frischer, wohltuender Waldluft kann die Seele Urlaub machen. Das Hattinger Marketing bietet verschiedene Wandervorschläge an, die auf der eigenen Website zusammengestellt sind. Natürlich funktionieren auch die Wander-Apps wie Komoot ohne Probleme.

Wandern, Entspannen, Energie tanken – kein Problem in der Elfringhauser Schweiz. Foto: Stadt Hattingen
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