Als Hundebesitzerin bin ich in Deutschland durchaus happy. Wenn ich mit meinem Eurasier-Rüden Jukon unterwegs bin, kann ich ihn fast überall hin mitnehmen. Doch ein Festival nur für Hunde und ihre Besitzer:innen?! Da wurden meine Augen groß. Ich bin also mit Jukon nach Düsseldorf zum Pawlooza-Festival, um hier nun darüber zu berichten. Und wir haben beide – Hund wie Mensch – so viel Großartiges erlebt. Aber lest selbst.
Richtig, PAWlooza!
Der Name ist pfiffig und Programm. Das Pawlooza-Festival fand dieses Jahr am 21. und 22. September in Düsseldorf im Strandbad Lörick statt. Hunde waren auf dem Festival selbstverständlich willkommen, immerhin wurde es ihnen zu Ehren abgehalten. Und für den besten Freund des Menschen gab es haufenweise zu tun und zu entdecken! Wasserratten durften ihre Schnauzen im kühlen Nass der Pools versenken. Mein wasserscheuer Jukon freute sich besonders über die großen Sandflächen zum Buddeln. An dem sonnenwarmen Samstag, an dem ich dort war, wusste ich besonders die vielen gratis Zapfmöglichkeiten für Trinkwasser für die Hunde zu schätzen. Beim Einlass gab es für alle Festivalbesucher:innen sogar eine gratis Trinkflasche für die vierbeinigen Begleiter, sodass sich die Hunde nicht um Trinknäpfe streiten mussten. Was Jukon besonders gefallen hat: So viele Stände mit Leckerchen, die umsonst verteilt wurden oder auslagen. Ja, das Pawlooza trägt seinen Titel nicht ohne Grund.
Petfluencer:innen, Tierärzt:innen und jede Menge Platz
Das Programm des Pawloozas wurde so zusammengestellt, dass sowohl die Hunde als auch ihre Menschen viel zu entdecken haben. Neben der Möglichkeit für die Hunde, die Pools zu nutzen, gibt es auch Agility-Kurse, Freiläufe und Parcours. Auf dem weitläufigen Gelände des Löricke Strandbades hatten die Besucher:innen außerdem die Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen, falls es mal kleinere Antipathien unter den Vierbeinern gibt. Davon spricht auch André Karkalis, Hundefreund und Gründer des Pawlooza. Enge und Überlauf vermeiden, heißt auch, Stress zu vermeiden. Dafür ist das weitläufige Gelände des Strandbandes ideal, so der Hundeexperte. Und in der Tat verfalle auch ich mit Jukon ins entspannte Schlendern und schaue mir in Ruhe alles an. Trubeliger wird es nur an der Bühne, als die Petfluencer-Awards vergeben werden, damit sind Creator:innen auf Instagram oder auch TikTok gemeint, die spannende Formate rund um den Hund auf die Beine gestellt haben. Und dabei geht es nicht um Style over Substance, sondern vor allem um Aufklärung rund um den Hund. Eine der Gewinnerinnen ist die Gründerin Ina von @mops_aktivismus, die über die Auswirkungen und Ursprünge von Qualzuchten aufklärt.
Hundegesundheit – ein wichtiges Thema des Pawloozas. Das sieht man auch an den verschiedenen Ständen mit Tierärzt:innen, die sich die Hunde kostenlos anschauen. Auch ein augenscheinlich gesunder Hund kann nämlich Probleme haben, die man nicht sofort sieht und bei den obligatorischen Impfterminen nicht gecheckt wird. Alleine für die Gewichtung auf die Gesundheit der Hunde bekommt das Pawlooza zwei dicke Daumen nach oben von mir! Ebenso einen Daumen hoch bekommt das Bühnenprogramm, was sich außerhalb der Preisverleihungen vor allem mit Inhalten zum Thema Hundetraining, Hundesprache und vielem weiteren Wissenswerten beschäftigt.
Leckerchen für alle
Die zahlreichen Stände luden zum Stöbern ein. Egal, ob Spielzeug, Halsbänder, Hundeplätze oder Nahrung inklusive Leckerchen – wer seinen Vierbeinern was Gutes tun will, hatte auf dem Festival haufenweise Gelegenheiten. Da macht man auch vor dem Hundeplatz aus Wolle in Tweedoptik für 400 Euro keinen Halt. Nun ja, wenn man es sich leisten kann. Für mich darf es nur die Bettwäsche von IKEA sein, aber meinem schwarzen Wuscheltier würde ich ohne zu zögern das 400 Euro Plätzchen kaufen. Die Logik einer Hunde-Mama.
Wer kein Geld ausgeben wollte, konnte bei den verschiedenen Ständen trotzdem haufenweise Goodies absahnen. Schnurstracks war die Tasche voll mit Leckerchen, Vorratsdosen, Nahrungsergänzungspröbchen und noch vielem mehr. Zum Ticket bekam man außerdem einen Gutschein für ein Hunde-Eis, was Jukon natürlich mit großer Freude verputzt hat. Das Eis hatte sogar Toppings. Da überkam mich fast ein wenig der Neid.
Unbezahlbar waren definitiv die ganzen spannenden Hunde und Menschen, die man auf dem Festival kennenlernen konnte. Dabei merkte ich schnell, dass zwischen einer Hund-Mensch-Beziehung auch eine lange Geschichte stecken kann. Sei es der misshandelte Hund, der adoptiert wurde und wieder fröhlich sein konnte, oder der Mensch, der in schweren Zeiten den treuen Vierbeiner als einzigen Ankerpunkt hatte – auf dem Pawlooza wurde auch mir wieder mehr als deutlich, warum ein Hund nicht „nur“ ein Hund ist. Hunde sind Freunde, Familie und manchmal sogar Seelenverwandte. Sie lieben uns, auch wenn wir es nicht können. Sie verlangen keine Rechtfertigung und verzeihen uns unsere Unzulänglichkeiten, ohne, dass wir darum bitten müssten. Umso schöner ist es, dass ihnen das Pawlooza gewidmet ist. Ein Fest für unsere Vierbeiner – denn sie sind es wert!
Mehr zum Pawlooza auf der Website und bei Instagram.
Tierisch gut!