Voll Retro: Diese Videospiele feiern 2024 Jubiläum

Ist das Retro oder kann das weg? Alte Videospiele kann man einfach immer wieder spielen. Foto: mit KI erstellt.
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Höher, schneller, weiter: Das gilt für die Olympischen Spiele, aber auch für die Entwicklung der Videospiele. Aktuelle Titel können an Bombast, Realismus und Inszenierung locker mit Hollywood mithalten – und haben vergleichbare Budgets und Mitarbeiterzahlen. Ähnlich wie bei Filmen gibt es auch hier Klassiker, die einfach nicht totzukriegen sind. Wir stellen euch einige Videospiele vor, die in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiern.

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Back to the 80’s: Diese Videospiel-Klassiker feiern 40-Jähriges

Wir beginnen in der Frühzeit der Videospiele als uns Pixelhaufen noch den Atem raubten. Wir hatten ja nichts anderes! In Japan ging Nintendo mit Duck Hunt an den Start: Einfach mit der Lightgun auf den Bildschirm zielen und abdrücken – und das Spiel erkennt, ob ihr getroffen habt oder nicht. Mindblowing! Wer nicht getroffen hatte, wurde dafür von einem Hund in einer wunderschönen Animation ausgelacht. Auch nett. Aus England kam währenddessen mit Elite quasi einer der Urväter der Weltraumsimulationen auf unzählige Plattformen. Wer sich heute mit Star Citizen und seinen unendlichen Weiten beschäftigt, spielt im Endeffekt nur Elite in schöner. Deal with it.

In Amerika wurde passend zu den Olympischen Spielen in Los Angeles Summer Games entwickelt. Endlich konnten sich auch unsportliche Kids in verschiedenen Disziplinen messen. Ein Verletzungsrisiko gab es aber auch vor dem Bildschirm: Das ein oder andere Handgelenk wurde beim Joystick-Rütteln in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem ein durchschlagender Erfolg, der zahlreiche Nachfolger hatte. Und in Deutschland brachte ein junger Entwickler mit Kaiser quasi einen der Vorgänger aller Wirtschaftssimulationen heraus. Typisch deutsch: Trocken und dröge, der Technik geschuldet quasi noch ohne grafische Elemente – und trotzdem ein Hit, der zahlreiche weitere Spiele inspirierte.

Auch für die Archäologen und Geschichtsfans kam ein Hit heraus: Electronic Arts (ja, genau die) brachten mit Seven Cities of Gold eines der ersten Open-World-Strategiespiele heraus. Wer glaubt, dass sich Sid Meier hier eine Inspiration für seine noch heute erfolgreiche Civilization-Serie holte, liegt nicht ganz falsch. Im weitesten Sinne archäologisch angehaucht war auch Boulder Dash. Hier grabt ihr euch auf der Suche nach Diamanten durch eine stilisierte Unterwelt und achtet bitte immer schön darauf, dass euch keine Steine auf den Kopf fallen. Suchtpotential, zahlreiche Portierungen und Nachfolger – Klassiker!

Der heiße Scheiß waren damals aber Textadventures: Ihr habt richtig gelesen. Das Spielprinzip ganz einfach: Ihr tippt mögliche Handlungen in ein Textfenster ein und das Programm sagt euch, welchen Effekt das hat. Klingt spannend, oder? Mit The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy und King’s Quest I erscheinen 1984 zwei absolute Klassiker des Genres und werden wie verrückt gekauft.

90s-Kids versammelt euch: Diese Videospiele werden 30

Moment, die 90er waren doch erst vor 10 Jahren?! Nintendo konnte 1994 mit dem ersten Donkey Kong Country einen Erfolg landen. Die Grafiken – die auf den gleichen Rechnern wie die Spezialeffekte von Terminator 2 erstellt wurden – waren für die 16-Bit-Verhältnisse des SNES einfach atemberaubend. Auf dem noch etwas schwächeren Gameboy erschien mit Wario Land der erste Teil einer langlebigen Serie an Jump’n’Runs – und der erste Solo-Auftritt von Marios Widersacher. Mit Super Metroid erblickte ein genre-definierendes Spiel das Licht der Welt und Final Fantasy VI (bzw. III) brachte die beliebte und geniale RPG-Reihe endlich mal wieder außerhalb von Japan auf die Bildschirme. Danke dafür!

Auch Nintendos damaliger Erzfeind Sega haute ordentlich einen raus: Gleich zwei Spiele mit dem schnellsten Igel der Welt kamen in die Läden. Der Clou: Sonic 3 und Sonic & Knuckles konnte man miteinander verbinden, um das eigentlich angestrebte Sonic 3 & Knuckles freizuschalten. Je nach Ansichtssache also entweder drei Spiele zum Preis von zwei (cool) – oder eines zum Preis von zwei (frech). Entscheidet selbst.

Zwei weitere Jump’n’Run-Klassiker aus 1994: Earthworm Jim und Monster World IV. Gerade Monster World zeigt, was mit der damaligen Grafik möglich war. Sieht heute noch schön aus. Die Wurm-Action ist vor allem aufgrund des abgedrehten Humors immer noch eine Empfehlung wert.

Für alle Freizeitpark-Fans wurde ein kleiner Traum war: Theme Park machte es möglich, seinen eigenen Park zu bauen und zu verbessern. Wer wollte nicht schon mal eine eigene Achterbahn bauen? Peter Molyneux erfand damals einfach mal ein eigenes Genre. Und auch im 3D-Bereich zeigte der Brite, was er – und sein Studio – draufhatten. Magic Carpet begeisterte mit (für damalige Verhältnisse) atemberaubender Grafik.

Und dann ist 1994 auch noch das Geburtsjahr zweier bis heute unfassbar erfolgreicher Serien – beide haben es sogar nach Hollywood geschafft. Auf dem erfolglosen 3DO erschien der erste Teil der Need for Speed-Reihe (damals noch mit einem „The“ am Anfang). Und Blizzard Entertainment legten mit Warcraft: Orcs & Humans die Grundlage für ihr erfolgreichstes Franchise und zementieren gleichzeitig einen der Grundpfeiler der Echtzeitstrategie.

Nicht nur Nullen: Diese Videospiele aus den 2000ern feiern Jubiläum

Was Blizzard 1994 mit dem ersten Warcraft begann, erreichte zehn Jahre später seinen Höhepunkt: World of Warcraft erschien und legte ganze Leben lahm. Hat jemand mal gezählt, wie viele Stunden in diesem Monster von einem Meisterwerk verbracht wurden (2022 waren es übrigens ca. 9 Millionen Jahre)?

Außerdem befinden wir uns 2004 mitten in der zweiten Star Wars-Hysterie. Die Prequels laufen erfolgreich in den Kinos und natürlich will jeder etwas vom Kuchen abhaben. Auch Gamer:innen. Und die hatten Glück. In diesem Jahr erscheinen mit Star Wars: Battlefront und Knights of the Old Republic II zwei absolute Klassiker, denen die Fans auch heute noch  nachweinen.

Auch Nintendo war 2004 fleißig und ließ gleich mehrere Legenden auf die Spieler:innen los. The Legend of Zelda: The Minish Cap löst eines der größten Geheimnisse des Zelda-Universums: Warum liegen eigentlich Geld und Gegenstände im Gras versteckt? Da verstecken sich ja bekanntlich auch Pokémon, die kamen 2004 aber hervor und zeigen sich von ihrer besten Seite. Mit der Feuerroten und Blattgrünen Edition lieferte Nintendo zwei deutlich verbesserte Remakes der ersten Serien-Ableger auf dem Gameboy Advance. Dann ballerten die Japaner mit Die Legende vom Äonentor auch noch den besten Ableger der an Einträgen nicht armen Paper-Mario-Serie raus und setzen zwei der besten Gamecube-Spiele noch besser fort: Pikmin 2 und Metroid Prime 2 übertrumpften ihre Vorgänger nochmals. Ein Hammer-Jahr für Nintendo-Jünger:innen.

Aber auch auf den anderen Konsolen erschienen brutale Brecher: Sony brachte uns den dritten Teil der Metal Gear Solid-Reihe und schickt Solid Snake in die 60er zum Schlangenessen. Ein Meisterwerk. Und auf der X-Box brach Peter Molyneux viele Herzen, weil Fable zwar ein wirklich gutes Rollenspiel ist, er seine vollmundigen Versprechungen einer mitwachsenden Spielwelt aber (natürlich) nicht einhalten konnte. Moment, X-Box? Natürlich durfte auch der Master Chief zum zweiten Mal das Universum retten. Halo 2 wurde ein noch größerer Erfolg als der erste Teil.

Und auf dem PC? Wir sagen nur: (Counter-)Terrorists win! Counter Strike: Source zeigte, wie der Klassiker modern aussehen kann und fand viele Fans – aber auch viele, die mit der neuen Grafik nicht warm wurden und lieber weiter den Klassiker zockten. Ganz nebenbei erwähnt erschien mit Half Life 2 vielleicht das definierende Videospiel des Jahres, das, wie sein Vorgänger, neue Maßstäbe im Ego-Shooter-Bereich setzte. Und auch ein deutscher Klassiker erblickte das Licht der Welt: Sacred – die german Antwort auf Blizzards Diablo.

Was, das war vor zehn Jahren? Die Videospiel-Klassiker aus 2014

Dreißig Jahre nach dem ersten Teil brachte Nintendo den fünften Part der Affen-Action. Donkey Kong: Tropical Freeze gilt auch heute noch als einer der besten Plattformer überhaupt und wirft DK und seine Freunde aus den Tropen in frostigere Regionen. Dazu kam aus Japan Updates für zwei absolute Party-Klassiker: Mit Mario Kart 8 und Super Smash Bros. hob Big N die Schadenfreude unter Freund:innen auf ein bzw. zwei ganz neue Level.

Ebenfalls aus Japan, aber für ein deutlich älteres Publikum, erschien das lang erwartete HD-Remake des ersten Resident Evil – und das ist in knackscharfer Grafik wirklich eine Augenweide voller Eingeweide. Und noch ein japanischer Brecher: Dark Souls II setzte die unfassbar erfolgreiche Souls-Reihe fort. Wenn ein ganzes Genre nach einem Spielprinzip benannt wird, hat man wahrscheinlich etwas richtig gemacht, oder?

Auch Blizzard holte ein weiteres Ass aus dem Ärmel und zeigte mit Hearthstone, dass Sammelkartenspiele auch in der digitalen Welt funktionieren. Die Erweiterung des Warcraft-Kosmos wird auch heute noch fortgesetzt und gespielt. Und South Park konnte zeigen, dass der typisch anarchische Humor der Serie auch als Rollenspiel funktioniert. The Stick of Truth nahm Spieler:innen mit auf eine gewohnt satirische Reise voller Pipi-Kacka, aber auch politischem Humor. War witzig, ist immer noch witzig und hat bereits zwei Fortsetzungen bekommen.

Auch die Adventure Legende Tim Schafer durfte 2014 nochmal ran und konnte sein lang erwartetes Kickstarter-Projekt Broken Age veröffentlichen. Aufgrund der langen Wartezeit hatten Fans (zu) viel erwartet, das finale Produkt ist aber auf jeden Fall gelungen. Aus Frankreich kam mit Valiant Hearts ein Spiel, das den Fokus auf die Erzählung legte. Die Geschichte von vier Personen, die sich durch die Wirren des ersten Weltkriegs kämpfen, ist wunderschön (auch in der Grafik) erzählt. Ein (Wieder-)Spielen lohnt sich – nicht nur für Geschichts-Fans. Auch The Vanishing of Ethan Carter konzentrierte sich mehr darauf, eine Geschichte zu erzählen, als mit Action zu ballern. Der Titel gehört sicherlich zu dem Besten, was seither in Puncto Walking Simulator herauskam.

Shovel Knight belebte die knackschweren Plattformer der 80er und 90er wieder. Zusammengefasst: Spielt sich wie Mega Man, sieht aus wie eine mittelalterliche Version von Mega Man und ist ähnlich schwer wie Mega Man. Der kleine Ritter wurde schnell zum Sympathieträger und bekam mehrere Fortsetzungen. Und auch The Banner Saga konnte mit schöner Grafik, toller Inszenierung und gutem Gameplay begeistern. Die Fantasy-Wikinger-Mischung bekam gute Kritiken und wurde ebenfalls mehrfach fortgesetzt.

Haben wir einen absoluten Klassiker vergessen? Dann lasst es uns wissen. Und falls es euch jetzt in den Fingern juckt: Kein Problem. Dank Virtual Console, Good Old Games und Steam solltet ihr an fast jeden der oben genannten Titel ganz einfach herankommen.

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