Wildkräuter in der Küche: Diese Rezepte sind echtes Superfood

Wildkräuter kann man überall reinwerfen. In die Pasta zum Beispiel. Auch geil: als Pesto. Foto: Adobe Stock
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Selber Kochen und Backen macht Spaß und ist viel gesünder, als auf fertige Produkte zurückzugreifen. Das Next Level der Küchenmagie erreicht ihr garantiert mit diesem Tipp: Schnappt euch die Wildkräuter, die in der Natur wachsen. Dafür müsst ihr nicht mal den höchsten Berg erklimmen. Superkräuter sind unter anderem Brennnessel und Giersch – der Deutschen liebstes Unkraut. Diese Pflänzchen wachsen fast vor jeder Tür. Und sie haben was auf dem Kasten, denn Wildkräuter sind sehr gesund – und kostenlos! Um aus dem unscheinbaren Unkräutlein ein Insta-taugliches Leckerchen zu zaubern, haben wir für euch ein paar Rezepte aufgetrieben. Frohes Sammeln und Bon appétit!

Der Giersch im Garten nervt euch? Kein Problem! Zahlt es ihm heim und esst ihn auf. Foto: Adobe Stock
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Noch nie Wildkräuter gesammelt? Ein paar Regeln

Losrennen und Essen sammeln klingt zwar fancy, sollte aber verantwortungsbewusst getätigt werden. Nicht sehr viele Pflanzen können euch bei Verwechslung zwar umbringen, aber besser Vorsicht als Nachsicht walten lassen. Und auch, wenn euch beim Rupfen von Brennnesseln sicher niemand böse sein wird, gibt es doch ein paar wichtige Regeln zu beachten. Lest euch diese kleine Liste also einmal sorgfältig durch.

  1. Pflanzen sicher bestimmen! Schaut euch Bestimmungsmerkmale der gesuchten Wildkräuter einmal genau an, wenn ihr in Sachen Wildkräuter nicht so bewandert seid. Es gibt außerdem Apps, die euch da weiterhelfen können. Flora Incognita wird von vielen Sammlern empfohlen. Vielleicht habt ihr ja auch kräuterkundige Freunde und Verwandte, die ihr fragen könnt. Ansonsten gilt: Lasst das Pflänzchen stehen, wenn ihr nicht sicher seid.
  2. Pflückorte sind nicht egal! Möchtet ihr Kräuter sammeln, macht das nicht an Straßenrändern oder an Wauzis liebster Pinkelstelle. Sonst sind die eigentlich so gesunden Kräuter mit ziemlich hässlichen Dingen belastet. Wälder und Wiesen sind ideal. An den Rändern von Feldwegen ist allerdings auch Vorsicht geboten – wer weiß, ob da nicht das Düngemittel vom Bauern dranhängt. Eigentlich selbstverständlich, aber wir erwähnen es trotzdem: Privatgrundstücke sind tabu.
  3. Wer mit Rücksicht sammelt, hat mehr davon! Klar, Giersch und Co. sind nicht gerade Wildkräuter, die viele vermissen werden. Dennoch ist es nur redlich, Sammelstellen nicht totzuernten. Wenn möglich, lasst von jeder Pflanze etwas stehen, sodass sie sich wieder erholen kann und damit die Natur oder die nächsten Sammler beglückt.
  4. Das ideale Sammelutensil! Klar, man kann sich die Tüte vom Aldi schnappen und alles rupfen, was lecker aussieht, aber macht es doch besser so: Gepflückte Wildkräuter lassen sich am besten in einem Korb sammeln. Ja, tatsächlich so ein klassisches Weidenkörbchen. Darin liegen die Kräuter locker und gut belüftet. Habt ihr kein eigenes, fragt gerne im sozialen Umfeld rum. Und wenn ihr dauerhaft auf Sammeltour gehen möchtet, lohnt sich bestimmt auch die eigene Anschaffung. Zum Ernten der Pflanze nehmt einfach eine Schere oder ein Taschenmesser. Natürlich kann man auch einfach abrupfen – aber manche Pflanzen verfügen über färbende Pflanzensäfte. Die wollt ihr sicher nicht alle an den Händen haben.

Rezepte mit Wildkräutern: Angesagt, vielseitig, lecker

Kräutermuffins

Zutaten für 12 Muffins:

1 Bund Wildkräuter, beispielsweise Giersch, Brennnessel, Gundermann, Bärlauch, Sauerampfer (natürlich könnt ihr auch die typischen Küchenkräuter wie Rosmarin und Co. mit reinwerfen, falls ihr welche da habt)
50 ml Öl
1 Zwiebel
250 g Mehl
1/2 Päckchen Backpulver
ca. 1/2 TL Salz und Pfeffer mischen
2 Eier
50 g geriebenen Parmesan
250 ml Milch

Die Kräuter hacken und mit dem Öl fein pürieren. Eine fein gehackte Zwiebel, Mehl, Salz und Pfeffer mischen. 2 Eier, die pürierten Kräuter, Parmesan und Milch verquirlen und unter die Mehlmischung rühren. Teig in 12 gefettete Muffinmulden verteilen und ca. 25 Minuten bei 175 Grad backen. Als Topping gerne ein paar übrig gebliebene Kräuter und grobes Meersalz verwenden.

Muffins sollen nicht gesund sein? Werft Kräuter rein – Problem gelöst! Foto: Adobe Stock

Zweierlei Foccacia mit Gierschblättern und grobem Meersalz

Zutaten:

100 g Giersch
1 Schalotte
50 g grüne Oliven
20 g Hefe
250 g Weizenmehl
250 g Maismehl
etwas Salz
Gänseblümchenblüten (circa handvoll)
etwas Olivenöl
einige Gierschblätter
grobes Meersalz

Giersch, Schalotte und die Oliven fein hacken. Hefe in 300 ml Wasser auflösen, Weizenmehl und Maismehl, Salz und Kräuter zufügen und zu einem glatten Teig verarbeiten. Die Hälfte des Teigs zu 6-8 Fladen (á 10 cm Durchmesser) formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und ca. 40 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Anschließend Gänseblümchenblüten in die Oberfläche stecken, mit etwas Olivenöl beträufeln und bei 240 Grad zunächst 10 Minuten, dann weitere 10 Minuten bei 200 Grad zu Ende backen. Die zweite Hälfte des Teigs zu ca. 12 bis 15 Fladen (á 6 cm Durchmesser) ausrollen, auf Backpapier legen und ca. 30 Minuten gehen lassen. Mit Öl beträufeln, mit je 1 Gierschblatt belegen und mit grobem Salz bestreuen. 10 bis 12 Minuten bei 240 Grad backen.

Ihr backt gerne Brot? Schmeißt ein paar Wildkräuter mit rein – sieht schick aus und ist gesund. Foto: Adobe Stock

Beinwell-Rouladen mit Minz-Beinwell-Soße:

Zutaten Beinwell-Rouladen:
8 große Beinwellblätter
8 Scheiben Emmentaler
8 Scheiben Schinken
etwas Mehl
1 Ei
Paniermehl
Bratöl

Zutaten Minz-Beinwell-Soße:
100 g Joghurt
1/2 Salatgurke
8 Blätter Minze
3 kleine Beinwellblätter
1 Tomate
Salz
Beinwellknospenstände zum Garnieren

Blätter waschen, Mittelrippe flach abschneiden und auf die Blattunterseiten Käse und Schinken legen, sodass ein Stückchen freibleibt. Beinwellblätter aufrollen, sie kletten sich selbst fest. Erst in Mehl, dann in Ei und als Letztes in Paniermehl wenden und in Öl kurz ausbacken. Für die Minz-Beinwell-Soße Joghurt und 1/3 der Salatgurke im Mixer pürieren. Minze und Beinwellblätter in feine Streifen schneiden und dazugeben. Restliche Gurke und Tomate fein würfeln und unterheben. Beinwellknospenstände kurz blanchieren und die Soße damit garnieren. Zu den frittierten Beinwell-Rouladen reichen.

Sauerampfer-Rote-Bete-Salat

Zutaten Salat:
160 g Rote Bete vorgekocht am Stück
80 g Sauerampferblätter
1 Apfel

Zutaten Dressing:
3 EL Wasser
3 EL Olivenöl
3 EL Wildfruchtessig
1/2 rote Zwiebel fein gehackt
1/2 rote Zwiebel in Scheiben
Prise Salz
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Rote Bete schälen – falls Schale noch vorhanden – und grob raspeln. Apfel waschen, schälen, vierteln, vom Kerngehäuse befreien und ebenfalls grob raspeln, zu der Roten Beete geben. Sauerampfer waschen, große Blätter in Streifen schneiden und kleine Blätter am Stück vorsichtig unter die Rote Bete mischen. Auf Tellern anrichten. Alle Dressingzutaten vermischen und über den Salat träufeln, mit Zwiebelringen bestreut servieren. Dieses Rezept eignet sich dank seiner Aromen hervorragend als Beilage zu geräuchertem Fisch.

Euch schmeckt, was ihr draußen vor der Tür findet? Dann lasst für Mutter Natur doch ein Like und Abo da 😉 Foto: Adobe Stock

Gefällt euch unsere kleine Auswahl an Rezepten? Verlinkt uns gerne auf unseren Social-Media-Kanälen, wenn ihr Bock habt, was davon auszuprobieren. Welche Kräuter mögt ihr am liebsten? Und welche gar nicht? Bei allen Rezepten hier gilt: Variation bringt Freude! Werft rein, worauf ihr Bock habt 🙂

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